Im ersten Teil ging es um den Wesen des Menschen und die Hintergründe, warum der Erlösungsplan vonnöten ist. Bitte zuerst den ersten Teil lesen, um aus Folge dessen diesen zweiten Teil verstehen zu können…
Die Wiedergeburt in Christus
Entscheidend ist nun das Vertrauen zu Jesus Christus, ihm alles anzuvertrauen und ihm so als Erlöser und Herr anzunehmen. Es passiert nun ein wundervolles Geschenk, wir werden laut Bibel von Gott adoptiert:
Galater 4,5 damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen.
Johannes 1,12-13 Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Dies ist die geistige Wiedergeburt, oder auch Neugeburt. Sie bewirkt die Fähigkeit, Gott wahrhaft zu erkennen und zu lieben. Es ist ein Wirken des Heiligen Geistes. Jesus sprach zu Nikodemus über die Notwendigkeit der Wiedergeburt folgendermaßen:
Johannes 3,3-8 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Er kann doch nicht zum zweitenmal in den Schoss seiner Mutter eingehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen! Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von neuem geboren werden! Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.
Die Neugeburt bewirkt neue Motivationen, Fähigkeiten und Gedanken. Wir richten uns auf neue Dinge aus, leben nicht mehr nur für uns allein, sondern für Christus (2.Korinther 5,14-17). Wir wollen aus Liebe zu Gott ihm gefallen, leben und seine Gebote halten (1.Johannes 5,1-4).
Die Wiedergeburt beginnt gemäß Johannes 3,14-16 dann, wenn wir Jesu Liebe am Kreuz erkennen und sie auf uns wirken lassen. Das Licht, das uns vom Kreuz entgegen strahlt, offenbart die wunderbare Liebe Gottes. Seine Liebe zieht uns zu sich, um am Kreuz die Sünden zu bereuen. Die Sünden, die Jesus ans Kreuz brachten. Das Herz wird neu geschaffen und Gedanken und Wünsche werden dem Willen Gottes untergeordnet. Dann ist das Gesetz Gottes, sein Charakter, in Herz und Sinn geschrieben und wir können mit Christus bekennen: „Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern.“
Der gesamte Prozess der Erlösung wird in Epheser 2,1-10 wundervoll beschrieben:
Auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr errettet! – und hat uns mit auferweckt und mit versetzt in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Christus tritt nun an unsere Stelle, nachdem wir ihn als unseren Herrn und Erlöser angenommen haben. Sein sündloses Leben wird uns angerechnet und wir erfahren die sogenannte Rechtfertigung durch Christus und gelten vor Gott als Gerechte, laut Römer 5,18-19.
Wachstum im Christus
Für die Ausübung der meisten Berufe müssen wir sowohl das Anrecht besitzen als auch unsere Eignung nachweisen. Durch eine Ausbildung oder Studium und eine Prüfung sind wir befähigt, den Beruf auch qualifizierend auszuüben. Wir sind zwar begnadete Sünder und adoptiert als Kinder Gottes, aber noch von sündigen Gewohnheiten und Charakterfehlern geprägt, die auch durch die Neugeburt nicht einfach ausgelöscht werden, da sich das nicht von heute auf morgen ändern wird.
Galater 5,16-26 Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen. Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, so dass ihr nicht das tut, was ihr wollt. Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz. Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden. Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz. Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten. Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln. Lasst uns nicht nach leerem Ruhm streben, einander nicht herausfordern noch einander beneiden!
Paulus führt in 1.Korinther 6,9-10 ebenfalls einige Verhaltensweisen auf. Die Bibel spricht von Heiligung – das ist der Veränderungsprozess der alten Gewohnheiten. Gott verändert uns von innen heraus. Er nimmt das steinerne Herz und tauscht es gegen ein fleischernes Herz aus Liebe, Mitgefühl und Gehorsamkeit aus. Durch den Heiligen Geist macht Gott solche Menschen, die nach Hesekiel in seinen Geboten wandeln und sie aus Liebe halten. (Hesekiel 36,26-27).
1.Johannes 4,7-8 Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.
1.Johannes 5,1-2 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist aus Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der aus Ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten.
1.Johannes 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.

Vertiefung: Johannes 14,15 sagt, „Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“, Epheser 2,10 sagt „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“. Wir sind damit befähigt, gute Werke zu tun und Gottes Gebote aus Liebe zu ihm zu halten wie auch andere Menschen in Liebe zu begegnen.
Im Charakter wird die Frucht des Geistes offenbart (Galater 5,22-23). Neben unseren Nächsten werden wir auch unsere Feinde lieben. Hier sollte man sich auch Gedanken machen, was damit gemeint ist. Natürlich kann im Kopf kein Schalter umgelegt werden und wir lieben plötzlich Leute, die uns etwas angetan haben oder hassen. Aber es entwickelt sich in uns kein Gräuel mehr, keine bösen Gedanken. Und allmählich kann man diese Menschen auch höflich und nett begegnen. Dies ist jedoch ein Wachstumsprozess. Vergleichen mit der Kindererziehung, lernen auch Kinder nicht alles in kürzester Zeit. Auch sie wachsen mal schnell, mal schubweise. Und so ist es auch in der Heiligung. Das Ziel dabei ist, Jesus ähnlicher zu werden (Epheser 4,15).
Schauen wir auf unser Leben, könnte man vielleicht verzweifeln. Denn wie soll das alles möglich sein? Nur Jesus kann das alles in uns bewirken. Wir können in guter Zuversicht sein: „Weil ich davon überzeugt bin, dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi.“ (Philipper 1,6)
Es liegt an jeden selbst, wie weit wir diese Veränderung zulassen und erfahren.