Ein heiß diskutiertes Thema unter Christen ist die Dreieinigkeit oder auch Trinität. Gott, Jesus, heiliger Geist – ein, zwei oder drei Götter, oder alle in einem vereint? Was sagt die Bibel dazu? Um dieses „Geheimnis“ etwas zu lüften, schauen wir uns die heilige Schrift einmal genauer an.
Was ist die Dreieinigkeit?
Sicher hast du dir oft die Frage gestellt, „wie ist Gott wirklich, wie ist das mit Jesus und vor allem, was ist der Heilige Geist?“. Die Bibel beschreibt Gott in 1.Timotheus 6,16 so: „… der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann“. Niemand hat Gott je gesehen. Aber wir können auf Verse der Bibel zurückgreifen, die uns Gott beschreiben. Auch Jesus gab uns viel Licht.
Es gibt nur einen Gott, wie folgende Verse sagen:
5.Mose 6,4 Höre Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein!
Markus 12,29 Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein.
Doch Jesus sagt auch:
Johannes 10,30 Ich und der Vater sind eins.

Dieser Vers hört sich für viele so an, als ob Vater und Sohn die gleiche Person sind. Doch bezeichnet Jesus Gott an mehreren Stellen Gott als sein Vater. Die Frage ist nun, wie ist das alles zu verstehen? Um ein besseres Verständnis zu erhalten, gehen wir zum Anfang der Bibel, zum Anfang der Menschheit zurück. Kurz nach der Schöpfung sprach Gott in 1.Mose 1,26 „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“. Gott spricht hier in einer pluralen Form „lasset uns Menschen machen“. Einen Vers weiter lesen wir „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“. Es sieht hier im ersten Teil so aus, als ob Gott nur einen Menschen geschaffen hat, hebräisch „Adam“. Jedoch im zweiten Teil dann „als Mann und Frau“. Wir haben hier also zwei Personen, die gemeinsam als „Mensch“ bezeichnet werden. Das heißt:
- Adam = Mensch (hebr. „Adam“)
- Eva = Mensch (hebr. „Adam“)
- Adam + Eva = Mensch (hebr. „Adam“), nicht „Menschen“
1.Mose 2,24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und sie werden ein Fleisch sein.
Die Bibel beschreibt hier eindrucksvoll, dass Mann und Frau in der Ehe „ein Fleisch“ sind. Mathematisch geht diese Rechnung mit unserem Verstand nicht auf, denn wir reden von 2 Menschen. In der Bibel sind diese 2 Menschen aber eine Einheit = ein Fleisch. Außerdem entsteht durch dieser Einheit neues Leben.
Das Bild Gottes im Vergleich
Gott herrscht im Universum, der Mensch auf Erden. Gott ist Schöpfer, der Mensch schöpferisch tätig, denn es entsteht neues Leben.
In den gezeigten Bibel-Versen übersetzt die Bibel das hebräische Wort „echad“ für „ein“ oder „allein“. Dies zeigt uns, dass es nur ein Gott gibt. Dieser eine Gott, bildet aber mit Jesus eine Einheit, wie Mann und Frau in der Ehe eine Einheit bilden. Dies meint Jesus in Johannes 10,30 mit „Ich und der Vater sind eins.“ Diese Einheit „Vater und Sohn“ bezeichnet die Bibel mit „Gott“.
Doch was ist mit den Heiligen Geist?
2.Korinther 3,17 Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
Der Heilige Geist wird hier als „Herr“ und somit als Gott bezeichnet. In dem Vers geht hervor, dass der Heilige Geist ebenfalls eine Person ist, die man sich nicht vorstellen kann. Daraus ergibt sich:
- Vater + Sohn + heiliger Geist = Gott
Dies sind also nicht drei Götter. Es sind drei Personen, die eine Einheit bilden und ein Ziel verfolgen. Die Christenheit nennt dies „Dreieinigkeit“, auch wenn die Bibel dieses Wort nicht kennt. Damit wird auch nicht das 1. Gebot (Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.) gebrochen. Es ist eine rein monotheistische Lehre. Auch folgende Aussage Jesu passt hier wunderbar: „Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen.“ (Johannes 14,9).
Fazit: Die Dreieinigkeit ist ein Versuch, diese Komplexität, die man sich mit seinem Verstand nicht vorstellen kann, in einem Wort zu fassen. Schlussendlich sollten wir jedoch auch beachten, dass es Dinge gibt, die wir (noch) nicht verstehen können. 5.Mose Kapitel 29 Vers 28 sagt, „Was verborgen ist, das steht bei dem HERRN, unserem Gott; was aber geoffenbart ist, das ist ewiglich für uns und unsere Kinder bestimmt, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun.“ Während es Dinge gibt, die uns offenbart sind, gibt es Dinge, die wir vielleicht erst auf der neuen Erde verstehen, wenn wir Jesus gegenüberstehen.
Ich möchte das Thema mit einem Schlussgedanken abschließen. Ich weiß, dass dieses Thema so manche Gemeinde schon vor Hunderten Jahren bis heute geteilt hat. Dies finde ich sehr traurig. Dieses Thema versteht man nicht aus der Logik und dem mathematischen Wissen. Vieles bleibt uns verborgen, doch sollten wir uns dennoch damit befassen. Ich möchte anderen Glaubensansichten in diesem Punkt die Seligkeit nicht absprechen. Der Herr liebt alle Menschen. Vielleicht wäre es an der Zeit, den kindlichen Glauben ohne zu hinterfragen wieder zu entdecken. Gerade was dieses doch sehr komplizierte Thema betrifft, sollten wir uns nicht in Spekulationen begeben. Die Bibel gibt uns einige Hinweise, darauf sollten wir es beruhen lassen.
1.Korinther 4,6 Das aber, meine Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen um euretwillen, damit ihr an uns lernt, in eurem Denken nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht, damit ihr euch nicht für den einen auf Kosten des anderen aufbläht.
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